Samstag, 26. Februar 2011

Hülsmeyer auf dem „Königswege“

Schwerte, 25.02.2011, Ilka Heiner


Villigst/Bürenbruch Malerei pflegt er seit nunmehr 30 Jahren mit ständig wechselnden Hausgöttern von Paul Klee bis Anselm Kiefer. Seine in jüngster Zeit entstandenen Arbeiten in Holz und auf Papier werden ab Sonntag, 27. Februar, in Haus Villigst präsentiert. „Königswege“ ist die Ausstellung mit Werken von Holger Hülsmeyer überschrieben, die morgen um 11 Uhr im historischen Stammhaus des einstigen Rittergutes eröffnet wird.


Ein maroder Kirschbaum stand am Anfang. Es war im Jahre 2002, als Holger Hülsmeyer mit Ehefrau Claudia und den Kindern ein idyllisches Landleben auf den Höhen des Bürenbruch – zwischen dem Tal der Ruhr und den Kuppen des Sauerlandes gelegen – anstrebte.

Die erste Skulptur

Die Familie hatte soeben eine ehemalige Hofanlage erworben und schickte sich nun an, dort heimisch zu werden. Dazu zählte auch, das weitläufige Grundstück nach den eigenen Vorstellungen umzugestalten. Doch da stand die marode Kirsche im Wege und der Hausherr spürte, die Säge bereits im Anschlag, „dass ich einen Baum nicht einfach so fällen kann“. Das war die Geburtsstunde der ersten Holzskulptur, die mit einer Motorsäge gestaltet wurde. Nachdem ihm später der Orkan Kyrill einen ganzen Wald vor die Füße schmiss, entstanden weitere massive Köpfe und Figuren, das einzige zugelassene Arbeitsgerät die Kettensäge, das Holz ebenso haltbare wie lebhafte Lärche. „Wer diesen Gestalten Patentanten zur Seite stellen möchte, frage bei den Dresdner Frauen von Baselitz an“, sagt der Künstler selbstbewusst. Seine massiven Holzskulpturen haben eine ungemeine physische Präsenz und verweigern sich konsequent kosmetischen Kategorien. Dass er damit durchaus den Geschmack eines breiten Publikums trifft, beweist das Bildhauer-Symposium im Sommer 2010 auf der Senfwiese an der Rohrmeisterei. Mit seiner Figurengruppe „Liebling, wir müssen reden“ kann Hülsmeyer den Publikumspreis für sich entscheiden.
Längst hat sich auf dem Anwesen der Familie eine naturnahe Gartengestaltung durchgesetzt in der alte Obstbäume mit Staudenbeeten, Gemüsegarten, einem romantischen Dornröschengang mit Ramblerrosen in Kombination mit Natursteinstauden eine idyllische Einheit eingehen. Beliebter Rückzugsort für die Eltern, drei Kinder, zwei Katzen und die Berner Sennhündin. Seither empfindet Holger Hülsmeyer es „als Privileg, in der Waldeseinsamkeit zu leben und mit der Kettensäge arbeiten zu dürfen“. Seine Skulpturen sind aus dem Stamm geschnittene Archetypen, „alle versehrt von der Großartigkeit des Lebens“, wie der Künstler sie charakterisiert.
Es war in den 80er Jahren, als Holger Hülsmeyer die Malerei für sich entdeckte. Angefangen hat alles mit kleinen Aquarellen, „ein bisschen Paul-Klee-mäßig“, wie der Künstler das skizziert. Zuletzt entstanden durchweg großformatige Denkbilder, die verschiedene Materialien wie Metall, Fundholz und Staudenschnitt mit Landschaftschiffren vereinen. Programm dieser Werkgruppe ist das Novalis-Zitat: „Auch Geschäftliches kann man poetisch behandeln.“
Als Protagonisten in seinen groß- und kleinformatigen Bildern tauchen immer wieder Könige auf, eine Serie widmete der Künstler beispielsweise dem Thema „Perspektiven der Monarchie“. So also erklärt sich der Titel der aktuellen Ausstellung: „Königswege“. Kenner der Kunst von Holger Hülsmeyer werden es rasch bemerken, dass diese Werke in dem historischen Ensemble von Haus Villigst eine ganz neue Wirkung entfalten.
Einführende Worte am morgigen Sonntag spricht der Kulturjournalist Stefan Keim. Eigens für die musikalische Umrahmung hat sich das „Else Bach Quartett“ formiert. Man darf sich überraschen lassen. Zu sehen sind die eigenwilligen „Königswege“ bis zum 8. Mai.

Quelle: http://www.derwesten.de/staedte/schwerte/Huelsmeyer-auf-dem-Koenigswege-id4332574.html

Mittwoch, 23. Februar 2011

Am Ofenberg wurde der Wald sich selbst überlassen


Jahr der Wälder | Wie entwickelt sich ein Wald, der sich selbst überlassen wird? Antwort auf diese Frage gibt ein Referat, das am Donnerstag im Landratsamt Emmendingen gehalten wird. Titel: "Zwischen Holzboom und Totalreservat – Strategien für die Waldbesitzer im Landkreis Emmendingen."



Bannwald am Ofenberg Foto: Michael Haberer

HERBOLZHEIM. Das Referat von Professor Ulrich Schraml vom Institut für Forst- und Umweltpolitik der Universität Freiburg gehört zum Auftakt des "Jahres der Wälder" im Landkreis. Anschauungsmaterial dafür könnte der Ofenberg an der Grenze von Herbolzheim und dem Ettenheimer Ortsteil Münchweier abgeben.

In diesem Jahr werden bis in den Herbst eine Reihe von Veranstaltungen geboten. Dazu zählt die Ausstellung "Der Wald im Landkreis Emmendingen", die am Donnerstag im Landratsamt am Festplatz eröffnet wird und später auch im Torhaus Herbolzheim zu sehen sein wird.

Mit Totalreservat könnte der "wilde Wald" am Ofenberg gemeint sein. Diese etwa 60 Hektar große Fläche wurde 2002 als "Bannwald" ausgewiesen. Damit ist dieser Wald sich selbst überlassen. Allerdings ist "Totalreservat" zu hoch gegriffen. Eberhard Aldinger, zuständig für Waldökologie in der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg, erinnert daran, dass alle Wälder der Region Kultur- und kein Urwald seien.

Auch existieren in Deutschland keine riesigen Refugien wie in Nordamerika, wo man die Natur sich wirklich selbst überlassen könne. Deshalb lauern im Bannwald Ofenberg die Jäger. Die Waidmänner müssen dafür sorgen, dass Wildschweine und Rehwild nicht überhand nehmen.

Zuerst fallen die Spuren der Kulturlandschaft auf

Auf dem Weg zum Bannwald vom Parkplatz in Broggingen kann der Besucher derzeit auch erleben, wie nah intensive Waldnutzung oder vielleicht "Holzboom" und Bannwald beieinander liegen. An den Wegen liegen die jüngst geschlagenen Stämme, und zwischen den Bäumen wird aus den Kronen Brennholz gemacht. Dabei hantieren ältere Herren mit der Motorsäge, als stünden sie selbst unter Naturschutz. Von Schutzkleidung ist nichts zu sehen.

Am Ofenberg fallen zuerst die Spuren der früheren Kulturlandschaft auf. Tiefe Rinnen ziehen sich durch den Waldboden. Man hat Spuren von Eisenerzabbau aus der Kelten- und der Römerzeit gefunden. Um das Erz zu gewinnen, war verkokstes Holz als Energiequelle erforderlich. Daher stammt der Name "Ofenberg".

Zwischen und über den Rinnen liegen die umgestürzten Bäume kreuz und quer. Die verrottenden Stämme sind die Keimzelle für Mikroben, Pilze und Insekten als Anfang des Nahrungskreislaufs.

Wissenschaftler beobachten, wie die Natur mit Schäden umgeht

Den Anlass für den Bannwald lieferte Sturm "Lothar". Er hatte hier heftig gewütet. Für die Forstwissenschaftler ist es ein Anliegen, zu beobachten, wie die Natur selbst mit den "Schäden" umgeht. Was entwickelt sich, was kommt nach? Die Reaktion der Natur auf ein einschneidendes Ereignis unterscheidet den Ofenberg von älteren Bannwäldern in der Nähe, wie sie in den Auewäldern am Leopoldskanal und am Rhein bestehen. Wie in einem Naturlabor können die Forscher die ökologische Antwort studieren. In regelmäßigen Abständen wird die gesamte Vegetation dokumentiert. Davon erhofft man sich wertvolle Hinweise, wie der Wald forstwirtschaftlich effektiv oder nachhaltig genutzt werden kann.

Der Ofenberg ist ein kreisübergreifendes Pilotprojekt. Mit dabei sind die Forstämter der beiden Landkreise, der Staatswald auf der Gemarkung Ettenheim, die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt, und Herbolzheim stellt mit rund 15 Hektar ein Viertel des Bannwalds. Neben den Forstleuten sollen auch die Freizeitler etwas mitbekommen von der Besonderheit dieses Waldes. Am Speckacker-Parkplatz über Münchweier weisen drei Waldschrate darauf hin, dass hier der Bannwald als Informations-Erlebnis beginnt. Der Ebersweierer Holzschnitzer Armin Heitz hat den umgekehrt aufgestellten Baumstümpfen mit Wurzelwerk freundliche Fratzen gegeben. Gegenüber stehen die ersten Infotafeln, die auf den Rundweg sowie die ausgewiesenen Pfade durch das Reservat hinweisen. Solche Tafeln informieren über das, was kreucht, fleucht und floriert in diesem Wald. Von den Karten auf den Tafeln darf sich der Besucher nicht verwirren lassen. Sie sind am grünen Tisch entworfen und deshalb seitenverkehrt und müssen vom Betrachter erst im Geiste an die Situation vor Ort angepasst werden.

Freitag, 11. Februar 2011

Im Einklang mit der Natur


Von Johann StollRammingen Zuerst fällt diese himmlische Ruhe auf, neben der guten Luft hier im Wald bei Nassenbeuren. Keine aufheulende Motorsäge, kein Traktor, kein Vollernter mit Dieselabgasen. Dafür wohltuende Stille und reine Luft. Nur ein paar leise Kommandos dringen durch die Fichtenschonung herüber. Ein gelegentliches Klirren einer Kette und ein schleifendes Geräusch sind zu hören.



Hier wird körperlich schwer gearbeitet. Alfred Waltenberger rückt klassisch Holz - mit einem kräftigen Pferd. Sein 15-jähriger Sohn Martin hilft - auch er mit einem Kaltblüter.


Vormittags noch war Alfred Waltenberger im Mindelheimer Stadtwald im Einsatz. Seit einem Vierteljahrhundert tut er das schon. Jetzt hilft er einem privaten Waldbauern, Fichtenstämme möglichst umweltschonend auf den nächsten Forstweg zu bringen, von wo die Bäume dann ins Sägewerk abgefahren werden. Bis zu 1800 Festmeter Holz kommen im Jahr zusammen.


Natürlich könnte Waltenberger auch Maschinen einsetzen: schweres Gerät mit Seilwinden, um die Bäume aus den Wäldern zu holen. Seit dem verheerenden Sturm Wiebke Anfang der 90er Jahre ist es in der Forstwirtschaft tatsächlich üblich geworden, auf Technik zu setzen.


Alfred Waltenberger hält davon wenig. Nichts ist schonender für den Waldboden als das Rücken mit Pferden, sagt er. Sprit braucht er keinen, und langsamer geht es auch nicht mit den Pferden.


Und da ist noch etwas. Ein Pferd passt seiner Meinung nach viel besser in die Natur als all die Maschinen dieser Welt. Einmal machte einer seiner Kaltblüter keinen Schritt mehr vor und zurück. Waltenberger konnte sich das seltsame Verhalten zuerst nicht erklären. Dann sah er das Rehkitz, das direkt vor dem Pferd auf dem Waldboden lag. „Wäre ich mit einer Maschine unterwegs gewesen, wäre das Tier ums Leben gekommen“.


Alfred Waltenberger hat Hände, die zupacken können. In der Früh um fünf Uhr heißt es aufstehen, die gut 70 Rinder daheim auf dem Milchviehbetrieb in Rammingen füttern, die Kühe melken. Abends um halb acht ist Schluss, zumindest im Winter. Im Sommer kann es schon ein paar Stunden länger gehen. Landwirtschaft heißt auch auf dem Hof Waltenberger: die Arbeit geht nie aus.


Versorgt sein wollen auf dem Hof auch 15 Kaltblutpferde, die die Waltenbergers nebenbei halten und die so etwas wie die große Leidenschaft in der Familie sind. Ohne seine Tiere möchte sich der 49-Jährige sein Leben gar nicht vorstellen, und den fünf Kindern geht es nicht anders. Trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Landwirtschaft - für ihn gibt es kein schöneres Leben als auf dem eigenen Hof.


Im Winter zieht es Waltenberger hinaus in die Wälder. Je kälter, desto besser, sagt er. Zum Holzrücken ist gefrorener Boden ideal. Drei Hengste und eine Stute setzt Waltenberger im Wald ein. Er ist damit zwar noch nicht der Letzte seiner Zunft. Viele gibt es im Unterallgäu aber nicht mehr, die Pferde für die Waldarbeit einsetzen. Gerade noch ein Bauer aus Kammlach fällt Waltenberger ein.


15 Kaltblüter stehen daheim auf dem Hof. Waltenberger züchtet die Tiere selbst. Vor Brauereiwagen spannt er sie, vor Festwagen bei Umzügen und im Winter auch mal vor große Schlitten.


Wenn er im Wald junge kräftige Helfer braucht, nimmt er ein unerfahrenes Pferd mit und lässt es einfach sechs Wochen lang dabei sein. „Die schauen sich das dann von den anderen ab“, sagt Waltenberger. Auch hier: Keine Hektik, alles läuft auch so seinen Gang.


Heute hat Renzo Dienst, ein süddeutsches Kaltblut. Der Hengst ist im besten Alter, sieben Jahre alt und seit ein paar Jahren bei der Waldarbeit dabei. Nach einem Tag Arbeit darf er sich einen Tag lang ausruhen. Am liebsten würde er allerdings auf die Pause verzichten, so sehr zieht es ihn hinaus in die Natur, erzählt der Landwirt.


Zwischendurch, wenn Waltenberger merkt, eine Pause wäre jetzt für die Tiere gut, lässt er sie „gruaba“, wie er sagt, also ausruhen. Mittags gibt es Heu und Wasser. Mit der durchgetakteten Arbeitswelt des beginnenden 21. Jahrhunderts hat das alles nichts zu tun. Hier leben Mensch und Tier einen anderen Rhythmus, den der Vorfahren. Gearbeitet wird ohne jede Hast und ohne Uhr, bis die Sonne am Horizont verschwindet. Und wenn mal ein Spaziergänger mit seiner kleinen Tochter des Weges kommt wie an diesem Nachmittag, dann darf das Mädel auch mal kurz auf dem lammfrommen Renzo Platz nehmen.





Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Mindelheim/Lokalnachrichten/Artikel,-Im-Einklang-mit-der-Natur-_arid,2364606_regid,2_puid,2_pageid,4501.html

Chainsaw Diplomacy



Foto

Ein Polizist mit einer Kettensäge steht am Mittwoch (02.02.2011) vor dem links-alternativen Wohnprojekt Liebigstraße 14 in Berlin Friedrichshain, aufgenommen vor der Räumung. Die umstrittene Räumung eines der letzten besetzten Berliner Häuser in Friedrichshain hat zu gewalttätigen Protesten in der Hauptstadt geführt. Foto: Kay Nietfeld dpa/lbn (zu lbn 0201 vom 02.02.2011) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Mittwoch, 2. Februar 2011

Auf kritischem Niveau

Die Mehrzahl der Bäume hat auch 2010 unter Nadel- oder Blattverlust gelitten - allerdings waren es etwas weniger als im Jahr zuvor. Naturschützer sprechen von einem "Siechtum des Waldes".
Den Wäldern in Deutschland geht es wieder etwas besser. 38 Prozent der Bäumewaren im vergangenen Jahr ohne Nadel- oder Blattverlust, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Dienstag berichtete.
Dem Deutschen Wald geht es besser
Dem Deutschen Wald geht es besser - Blick in die herbstlichen Baumwipfel von Buchen am 24.10.2010 im Schlaubetal nahe dem brandenburgischen Bremsdorf (Oder-Spree). Den Wäldern in Deutschland geht es wieder etwas besser. 38 Prozent der Bäume waren im vergangenen Jahr ohne Nadel- oder Blattverlust, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin berichtete. 2009 lag diese Zahl noch bei 36 Prozent. Vor allem die Buchen haben sich erholt. Hier ist der Anteil der Bäume, bei denen die Kronen stark ausgedünnt sind, von 50 auf 33 Prozent zurückgegangen. Foto: Patrick Pleul dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ (© dpa)
2009 lag diese Zahl noch bei 36 Prozent. Vor allem die Buchen haben sich erholt. Hier ist der Anteil der Bäume, bei denen die Kronen stark ausgedünnt sind, von 50 auf 33 Prozent zurückgegangen. Dagegen gilt inzwischen jede zweite Eiche als schwer erkrankt. Der Laubbaum leidet nicht nur unter sauren Böden, sondern auch unter Fraßschäden verschiedener Schmetterlingsraupen. Der Kronenzustand von Fichte und Kiefer blieb unverändert. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) machte für "das Siechtum des Waldes" außer dem Klimawandel vor allem die Überdüngung als Folge der intensiven Landwirtschaft sowie den Verkehr verantwortlich. Für die Naturschützer steht der Wald weiter unter Stress. "Sein Gesundheitszustand hat sich seit Jahren auf einem kritischen Niveau eingependelt", sagte Nabu-Experte Johannes Enssle. Die Stickstoffeinträge gelangten aus der Gülle der Massentierhaltung über die Luft in den Wald und wirkten dort wie eine Überdosis an Nährstoffen. "Dem Wald wird praktisch eine falsche Ernährung verpasst. Während Stamm und Krone an Masse zulegen, stagniert das Wachstum der Wurzel, der Boden versauert, wichtige Nährstoffe im Boden gehen verloren", analysierte Enssle. Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) wies in Berlin darauf hin, dass in Deutschland die Waldfläche zunimmt. In den vergangenen 40 Jahren wuchs sie um etwa zehn Prozent oder eine Million Hektar. Damit ist aktuell etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands (etwa 11,1 Millionen Hektar) von Wäldern bedeckt. Ein Hektar entspricht in etwa der Größe eines Fußballfelds. Die Holzvorräte Deutschlands sind mit 3,4 Milliarden Kubikmeter mittlerweile die größten Europas.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wissen/waldschadensbericht-auf-kritischem-niveau-1.1054183

Dienstag, 1. Februar 2011

Baumstämme schweben durch die Luft


(Fotos: StVE)

(cr) (stve) Schweres Gerät ist seit Ende Dezember im Stadtwald oberhalb Eberbach-Nord im Einsatz. Ein österreichisches Spezialunternehmen führt am steilen Hang zwischen dem verlängerten Quellenweg und dem Arboretum einen umfangreichen Holzeinschlag durch.


Gearbeitet wird mit zwei Systemen, die jeweils aus einem so genannten "Starkholzseilkran" und einem Kettenbagger mit Holzgreifer bestehen. Mit dem Seilkran werden die im Hang gefällten Stämme wie an einer Seilbahn nach oben zum Waldweg gezogen, dort vom Bagger abgenommen und zu den Waldarbeitern transportiert, die sie dann mit der Motorsäge in verkaufsfähige Holzsorten einteilen. Diese Systeme gelten als leistungsfähig und besonders wald- und bodenschonend, weil es kaum Rückeschäden an den stehenden Bäumen gibt und die schweren Stämme nicht auf dem Boden gezogen werden.

Rund 2.500 Festmeter Holz sollen dort im Auftrag der Stadtförsterei geerntet werden. Die Arbeiten dienen der Verjüngung des Waldbestandes. Vor allem alte Kiefern und Buchen werden entfernt, damit die nächste Waldgeneration, die sich bereits natürlich angesamt hat, ungestört wachsen kann. Die Förster setzen damit die zehnjährigen Planungen um, die im vergangenen Jahr im neuen Forsteinrichtungswerk für den Stadtwald festgeschrieben wurden. Darin wurde ein Schwerpunkt auf die Ernte alter Buchenbestände gelegt.

Weil die Arbeiten sehr gefährlich sind, ist der betroffene Waldbereich derzeit für Waldbesucher gesperrt. Mitte bis Ende Februar soll die Maßnahme unmittelbar oberhalb der Bebauung der Königsberger Straße abgeschlossen und die Sperrung aufgehoben werden. 



Quelle: http://www.ebch.info/vid_ausgabe.php?id=24084