Weg mit dem dichten Holz: Am Brändbach und auf dem Ottilienberg haben Bauhofmitarbeiter zur Motorsäge gegriffen. Fotos: Klitzsch Foto: Schwarzwälder-Bote
Von Michael Klitzsch Bräunlingen. Wenn der Boden schön hart gefroren ist und kein Laub an den Zweigen hängt, dann lässt sich’s bestens Bäume fällen. Genau das haben Arbeiter des Bräunlinger Bauhofs in den vergangen Tagen getan – und damit auch eine der wichtigsten Maßnahmen des laufenden Jahres in Bräunlingen vorbereitet. "Ja, was haben sie denn da alles gemacht?" Eine ältere Dame steht auf der Stadthallenbrücke und blickt gen Weinstubenbrücke über den Brändbach – und sein seit wenigen Tagen freigelegtes Ufer. "Wir pflanzen da wieder was", beruhigt Bauhof-Koordinator Alexander Misok die Bräunlingerin. "Das ist nur für die Maßnahme."
Die Maßnahme ist die wahrscheinlich größte Herausforderung, die sich die Stadt für dieses Jahr vorgenommen hat. Im rund 350 Meter langen Uferbereich zwischen Weinstuben- und Stadthallenbrücke soll der inzwischen dritte Abschnitt der Hochwasserschutzmaßnahmen am Brändbach umgesetzt werden. Unter anderem wird dabei das Flussbett etwas verlegt und das angrenzende Stadtgebiet mit Erdwällen und Schutzmauern besser vor potenziellen Wassermassen abgeschirmt. Kostenpunkt der Maßnahme: Rund 1,08 Millionen Euro. 60 Prozent der Kosten übernimmt das Land. Die Maßnahme werde rund fünf Monaten dauern, berichtet Bauamtsleiter Rüdiger Münzer im Gespräch mit unserer Zeitung. Mitte April wolle man starten – "wenn denn das Wetter mitspielt."
Für die Vorbereitungen hat das Wetter schon mal mitgespielt. Denn die eisigen Temperaturen sind Holzfällern gerade recht: Weder Laub, noch Nester in den Wipfeln oder Matsch auf dem Boden kommt den Arbeitern jetzt in die Quere. In der vergangenen Woche hat der Bauhof das Ufer des Brändbachs daher relativ problemlos von einer Reihe von Haselnusssträuchern, Espen und Weiden befreit – nun kann die Maßnahme im Frühjahr beginnen.
Auch an anderer Stelle in Bräunlingen haben die Bauhofmitarbeiter in den vergangenen Tagen mehrfach zur Motorsäge gegriffen. Das dichte Blätterdach auf dem Ottilienberg – mit der Kneippanlage eigentlich als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung gedacht – ist ordentlich gelichtet worden. Circa 120 Bäume, rund ein Drittel des Bestands, mussten weichen. In der Bevölkerung sei der somit eingeläutete Wandel weg vom dichten Wald hin zur freundlicheren Parkanlage auf überwiegend positive Reaktionen gestoßen, berichtet Bauhof-Koordinator Misok: "Viele haben uns gesagt: ›Das war überfällig.‹"
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