Schmid ist Forstwirtschaftsmeister. Sein Arbeitgeber sind die Bayerischen Staatsforsten, genauer der Forstbetrieb Ottobeuren. Der wiederum pflegt und bewirtschaftet alle Staatswälder im Unterallgäu plus der Hälfte des Ostallgäu. Bis Lengenwang südlich von Marktoberdorf geht das Gebiet. Das sind 12 000 Hektar Staatswald, die allerdings recht kleinteilig über das gesamte Gebiet verstreut sind.
Gerade im Winter ist Hochsaison in den Wäldern. Die Böden sind gefroren, da machen die schweren Arbeitsgeräte falls überhaupt nur geringe Schäden. Los geht die Arbeit, sobald es hell wird. Und aufgehört wird bei finsterer Nacht.
Drei Forstwirtschaftsmeister beschäftigt der Forstbetrieb Ottobeuren. Der 33-jährige Schmid ist einer von ihnen. Er ist mit einem geländetauglichen Jeep gekommen, seinem Dienstwagen. Zwar sind die Waldwege wie hier bei Tussenhausen meist gut befestigt. Manchmal heißt es aber auch, durch die Bäume hindurchzukurven.
Meistens ist Josef Schmid draußen in der Natur unterwegs. „Ein Leben lang an einer Werkbank - das wäre nichts für mich“, sagt er. Seine Aufgabe ist nicht minder anspruchsvoll als die eines Meisters im Handwerk. Schmid ist so etwas wie ein Waldmanager. Er leitet den Holzeinschlag mit Lohnunternehmen, erfasst die Mengen und rechnet diese ab. Als Einsatzleiter ist er aber auch mit anderen Waldarbeiten wie Pflanzung oder Instandhaltung der Wege befasst. Wichtigstes Arbeitsgerät für den Fortwirtschaftsmeister ist nicht der Harvester, also der Vollernter, der Bäume fällt, entastet und sie in bis zu fünf Meter lange Stämme sägt. Den bedient ein Lohnunternehmer. Und auch die Motorsäge nimmt Schmid selbst eher selten zur Hand - allenfalls dann, wenn er einen der Kurse für Leute gibt, die ihr Brennholz für den Eigenbedarf selbst holen wollen.
Forstwirtschaftsmeister Schmid selbst nutzt Meterstab und vor allem einen handlichen Laptop, der gegen Regen und Schnee unempfindlich ist. Schließlich gilt es, die Baumstämme aufzumessen und die Daten exakt zu erfassen.
Dabei kommt einiges an Holz zusammen, das die staatlichen Wälder im Ost- und Unterallgäu liefern. 35 000 Festmeter Einschlag betreut allein Josef Schmid Jahr für Jahr. 159 000 Festmeter sind es im Forstbetrieb Ottobeuren. Wobei Schmid und seine Kollegen darauf achten, dass nicht zu viel geschlagen wird. Stichwort nachhaltiges Wirtschaften. Schließlich sollen die Wälder erhalten bleiben als Sauerstoffproduzenten und Erholungsraum für die Menschen.
Zwei Azubis werden gesucht
Für junge Leute, die ordentlich rechnen können, bietet er sogar eine ganz besondere Chance. Im Herbst stellt der Forstbetrieb Ottobeuren zwei Auszubildende für den Beruf des Forstwirtes ein. Sie sollten gerne anpacken und gerne draußen arbeiten. Nur eines sollten sie nicht sein: allzu kälteempfindlich. (jsto)
Danke für den Artikel. Nicht nur Zimmerleute und Schreiner nutzen also Meterstäbe. Auch Forstwirtschaftmeister Schmid misst mit einem Meterstab die Bäume aus. Ideales Messinstrument für innen und außen.
AntwortenLöschen