Dienstag, 18. Januar 2011

Das Aufräumen steht noch bevor


Oberes Vogtland - Das Aufräumen steht noch bevor

Winter hat Spuren in Wäldern hinterlassen - Forstamt Adorf rechnet mit 40.000 Festmetern Bruchholz

Auch die Straße zwischen Kottenheide und Zwota führt derzeit durch eine Vielzahl von Bäumen, die unter der Schneelast umgebrochen waren und nach dem Freischneiden der Straße aufgearbeitet werden müssen. Das große Aufräumen in den Wäldern des oberen Vogtlandes steht den Forstleuten noch bevor.
Foto: Harald Sulski
Schöneck. Mit Dutzenden umgebrochener oder entwurzelter Bäume bieten derzeit ganze Waldgebiete im oberen Vogtland einen verheerenden Anblick.
"Nach den ersten Schätzungen rechnen wir mit mindestens 40.000 Festmetern Schneebruch", erklärte Hansi Lerche, die Chefin des Forstamtes Adorf, gegenüber "Freie Presse". Das ist nach ihren Worten rund ein Drittel der für das gesamte Jahr 2011 geplanten Einschlagmenge.
"Einen endgültigen Überblick über die Schadensmenge hoffen wir bis zum Wochenende zu bekommen. Erst durch das Tauwetter der vergangenen Tage ist es den Revierförstern möglich, sich einen genauen Überblick zu verschaffen. Sie müssen dazu ja zu Fuß raus in den Wald. Unterstützung erhalten die Revierförster bei der Erfassung der Schadholzmenge von Forstarbeitern."
Besonders betroffen durch den Schneebruch sind die Wälder in den Höhenlagen zwischen 700 und 800 Metern über dem Meeresspiegel. Den Schwerpunkt stellt dabei das Gebiet zwischen Muldenberg, Klingenthal und Zwota dar. Die Kammloipe zwischen Schöneck und dem Schneidersberg hatte wegen umgebrochener Bäume und der damit verbundenen Gefahren für mehrere Tage gesperrt werden müssen, ebenso die Loipen am Hohen Brand.
"Von den bislang geschätzten 40.000 Festmetern Bruchholz entfallen allein mehr als 20.000 Festmeter auf das Revier Zwota", machte Hansi Lerche die Größenordnung deutlich.
Wann mit dem Aufarbeiten des Schneebruchs begonnen werden kann, lässt sich derzeit noch nicht abschätzten. "Das hängt vom weiteren Witterungsverlauf ab", machte die Forstamtsleiterin deutlich. Teilweise liegt das Holz noch unter den Schneemassen begraben. "In der derzeitigen Situation ist selbst der Einsatz von Maschinen wie dem Harvester ein Problem. Und es gibt immer noch Gebiete, wo die Waldarbeiter, wenn sie mit der Motorsäge arbeiten wollten, bis zum Bauch im Schnee stehen würden."
Im oberen Vogtland hatten im Dezember wegen umgebrochener Bäume die wichtigen Straßen zwischen Zwota und Kottenheide sowie die Kärrnerstraße zwischen der Gopplasgrüner Höhe und Schöneck mehrfach gesperrt werden müssen. Dort sind durch umgebrochene Bäume auch zahlreiche Leitplanken beschädigt worden, die nach dem Winter ausgewechselt werden müssen.
Nach den Worten von Hansi Lerche soll in den nächsten Tagen bei Beratungen mit dem Landratsamt und dem Straßenbauamt geklärt werden, welche Ausschnittarbeiten entlang der Straßenrändern noch erfolgen müssen. Dazu bedarf es der Abstimmung mit den privaten und kommunalen Waldeigentümer. Hansi Lerche: "Es ist auf jeden Fall damit zu rechnen, dass es im Zuge dieser Arbeiten noch einmal zu Straßensperrungen kommt".
Von Thorald Meisel

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